Autogenes Taining

Das AT zählt zu den bekanntesten Entspannungsverfahren und hat breite Anerkennung in der inneren Medizin, Psychiatrie, Psychotherapie aber auch als Selbsthilfetechnik gefunden.

Die Funktionsweise des AT lässt sich von seiner Herkunft aus der Hypnoseforschung verstehen. Der Berliner Psychiater und Neurologe J.H. Schultz bat Patienten sich selbst Instruktionen zu geben und sich Gefühle der Schwere und Wärme in den Gliedmaßen und im ganzen Körper vorzustellen.

Das AT ist sozusagen eine milde Art der Selbsthypnose. Der bildhaften Vorstellung von Schwere folgt das Gefühl von Schwere, bis sich nach kurzer Zeit der Zustand der nachweisbaren Schwere als Ausdruck der Muskelentspannung einstellt. Damit wurde Patienten über die intensive Vorstellung und das Vorsprechen von Formeln im Geist (Autosuggestionen), die Beeinflussung körperlicher Vorgänge eröffnet.

Als nächstes versuchte Schultz herauszufinden, ob auch andere körperliche Funktionen selbst zu beeinflussen sind. Zu der „Schwere-“ und „Wärmeübung“ gesellten sich noch die „Atemübung“ (Regulierung der Atemtätigkeit) und die „Herzübung“ (Konzentration auf die Herztätigkeit).

Schultz beobachtet weiterhin, dass bei aufgeregten Patienten ein warmes Bad und das Auflegen von kühlen Kompressen auf die Stirn Beruhigung und Lockerung bewirkte. Diese Effekte versuchte er ebenfalls autogen herbeizuführen, indem er Patienten bat sich auf Wärmesensationen im abdominellen Bereich zu konzentrieren („Sonnengeflecht-Übung“) und sich vorzustellen, dass die Stirn kühl werde („Stirn-Kühle-Übung“).

Diese 6 Übungen bildeten fortan den Kern des Verfahrens, welches J.H. Schultz Autogenes Training nannte und 1932 erstmals öffentlich publizierte. Der Begriff Training bringt zum Ausdruck, dass es sich um ein übendes Verfahren handelt, welches zwar von einem Fachmann vermittelt werden muss, aber nur dann zu gewünschten Effekten führt, wenn man die Übungen eigenständig über einen längeren Zeitraum regelmäßig durchführt. D.h. prinzipiell kann jeder AT erlernen, es muss allerdings geübt werden, wie alles, was man neu erlernt (Musikinstrument, Tennisspielen etc.). Und wie bei allem, was man üben muss gilt: Je häufiger ich übe, desto größer der Erfolg und positive Effekte. Am besten erlernt man die Methode einmal in einem Kurs, um sie dann regelmäßig zu Hause weiterzuführen. PMR können Sie aber auch bei mir in Einzelsitzungen im Rahmen der Therapie erlernen.

 

 
Schmetterling