Angst und Phobie

Das Gefühl der Angst ist jedem vertraut. Die Angst vor einer Prüfung, vor großen Hunden, vor dunklen Gassen oder davor, eine Rede zu halten, kennen vermutlich viele Menschen. Meist sind diese Ängste mit körperlichen Reaktionen verbunden, wie z.B. mit starkem Herzklopfen, Hitzegefühlen, feuchten Händen oder Zittern. Angst ist eine normale Reaktion auf eine ungewöhnliche oder selten auftretende Situation – sie ist sogar sehr sinnvoll und nützlich. Bei Prüfungen sorgt sie z.B. dafür, dass man sich besser vorbereitet. Dunkle Straßen können Gefahr bedeuten, der man besser aus dem Weg geht. Wenn ein Auto auf uns zurast, reagieren wir blitzschnell und ohne lange nachzudenken und springen zur Seite. Angst schützt uns im Alltag vor Gefahren und hilft lebensbedrohlichen Situationen zu entkommen oder sie zu bekämpfen. Sind die Ängste jedoch sehr stark ausgeprägt und den Situationen nicht angemessen, dann spricht man von einer übersteigerten Angst. Übersteigerte und andauernde Angstgefühle lähmen unsere Denk- und Handlungsfähigkeit und können das Lebensgefühl und die Lebensqualität in erheblichem Umfang beeinträchtigen. Wenn Angst außer Kontrolle gerät, verliert sie ihre sinnvolle Alarmreaktion und kann zur Krankheit werden.

Hilflosigkeit, Verzweiflung, Angst vor Kontrollverlust oder Schamgefühle führen dann meist dazu, dass die Betroffenen alle Situationen meiden, die möglicherweise Angst auslösen können. Die Vermeidung kann sogar so weit gehen, dass die Wohnung nicht mehr verlassen wird, der Beruf nicht mehr ausgeübt werden kann und sämtliche soziale Kontakte abgebrochen werden. Dieses Vermeidungsverhalten mag kurzfristig ein Gefühl der Entlastung bringen, langfristig verschlimmert es jedoch die Angst.

Angsterkrankungen zählen zu den häufigsten psychischen Leiden überhaupt. Etwa ein Viertel aller Menschen leidet einmal im Leben unter einer Angststörung. Bei Frauen tritt diese Erkrankung wesentlich häufiger auf als bei Männern.

Dabei haben Ängste verschiedene Erscheinungsformen und verlaufen häufig sehr unterschiedlich. Man unterscheidet:

 

Weiter zu - Angst und Phobie - Teil 2

 
Schmetterling